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Zuerst ...
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Clark Europe GmbH
Produkt- und Produktionsstrategie von Staplerhersteller Clark, Ergebnisse des Jahres 2013 und Aussichten des laufenden Geschäftsjahres 2014 sind Thema des nachfolgenden Interviews mit Rolf Eiten, der das operative Geschäft der CLARK Europe GmbH seit Juni 2013 als COO im Verbund mit CEO SS Baik leitet. CLARK PRODUKTE
■ CLARK forciert die strategische Positionierung als Vollsortimenter. Warum?
Rolf Eiten: Es ist Bestandteil unserer Absatzstrategie, für alle wichtigen Marktsegmente passende Maschinen in der Produktlinie zu halten und etwaige Lücken sukzessive mit neuen Geräten zu besetzen.
■ Wie weit ist die Aufstellung von CLARK als Vollsortimenter fortgeschritten?
Rolf Eiten: Im Bereich der Fahrersitz-Gegengewichtsstapler ist CLARK bereits seit Jahren Vollsortimenter für den industriellen Einsatz bis 8,0 t Tragkraft. Im Schwerlastbereich wird CLARK im 4. Quartal 2014 Geräte mit einer Tragkraft von bis zu 18 t bei 1200 mm Lastabstand vorstellen.
■ Und im Segment Lagertechnik?
Rolf Eiten: Hier sehen wir uns sowohl bei den deichselgeführten Geräten als auch bei Mitfahrgeräten ebenfalls als Vollsortimenter durch die Kooperation mit einem europäischen Hersteller, bei dem wir Geräte in CLARK Spezifikation zukaufen. Seit einiger Zeit bereiten wir auch die Aufnahme von Lagerhausgeräten ins Sortiment vor, die wir selbst entwickeln und fertigen. Noch 2014 stellen wir die bei CLARK in Serie gefertigten Baureihen PX, SX und SRX vor. Wir gehen davon aus, dass die Markteinführung gerade unserer neuen Schubmaststapler, Nieder- und Hochhubwagen erfolgreich sein wird.
■ Organisches Wachstum ergänzt CLARK weltweit durch akquisitorisches: Mit der Übernahme der Produktion eines US-amerikanischen Burden Carrier-Herstellers haben Sie wiederum neue Geräte ins Programm aufgenommen. Welche Anwendungen erschließen Sie damit?
Rolf Eiten: Korrekt. Es handelt sich dabei um Fahrzeuge für den innerbetrieblichen Transport von Mensch und Material. Entsprechend finden sie Verwendung im Logistik- und Fabrikumfeld, auch in der Sparte Erholung, Hotel und Freizeitgestaltung.
■ Die Burden Carrier zeichnet AC-Technologie aus, Elektroantriebe sind populärer denn je, CLARK gilt in diesem Segment als Pionier. Sind Diesel- und Treibgasstapler demnach bald Geschichte?
Rolf Eiten: Nein, wir fahren weiterhin zweigleisig. Während wir in Europa tatsächlich immer größere Nachfrage nach Elektrogeräten verzeichnen, sind in unseren Vertriebsregionen Afrika und Middle East nach wie vor Verbrenner sehr gefragt, auch wenn der Markt für Elektrogeräte stetig wächst. Allerdings sind verbrennungsmotorische Geräte in Europa nach wie vor ein großes Thema. Hier haben wir uns mit dem neuen DEUTZ Motor TD 3.6L in der Dieselstapler-Baureihe C40- 55sD zukunftsfähig aufgestellt. Er erfüllt auch ohne Dieselpartikelfilter die europäische Abgasnorm IIIB. Die Ausrüstung weiterer Diesel-Baureihen mit dem DEUTZ Motor ist in Planung.
■ Das Elektrothema ist dennoch allgegenwärtig – die Energieeffizienz der klimafreundlichen Geräte ist ein handfestes Argument. Welche aktuellen F&E-Trends sehen Sie als Blue Competence-Mitglied aktuell im AC-Bereich?
Rolf Eiten: Angestrebt wird eine immer höhere Einsatzleistung mit nur einer Batteriefüllung. Das erfordert einerseits Entwicklungen zum Unterbringen größerer Batterien, andererseits den Einsatz intelligenter Ladetechnik.
■ Neugeräte sind das eine Geschäftsfeld – Ersatzteile ein weiteres. Wie ist CLARK hier aufgestellt?
Rolf Eiten: Mit PartsPRO Plus, unserem Online-Katalog und dem TOTALIFT-Programm bietet CLARK für nahezu alle Servicefälle auch im Fremdfabrikatebereich die richtige Lösung. Fakt ist, dass wir hier in den letzten Jahren in Breite wie Tiefe ganz erheblich zugelegt haben und weiter mit Hochdruck an händler- bzw. endkundenfreundlichen Lösungen arbeiten.
CLARK PRODUKTION
■ Der neue Stammsitz der CLARK Europe GmbH in Duisburg ist nicht nur prädestiniert für die Bevorratung von Neugeräten und Parts, sondern hält auch Kapazitäten für die Montagefertigung bereit. Wie ist der Stand der Planungen?
Rolf Eiten: Für Mitte 2015 ist der Start der Montage von Elektrofahrzeugen (48 Volt) geplant. Die CKD-Montage in Duisburg wird zunächst auf einige Modelle im Bereich der Gegengewichtfahrzeuge begrenzt sein. Dabei werden wir zunächst alle heutigen Serienumfänge übernehmen und anfänglich mit Komplett-Kits aus unserem Stammwerk in Südkorea beliefert. Unter Beibehaltung des Serienstandards wollen wir jedoch sehr schnell auf lokalen Bezug der wesentlichen Komponenten umstellen. Ein Großteil der heute bereits in Serie verbauten Teile ist ohnehin europäischen Ursprungs.
■ Existieren mittel- und langfristige Planungen?
Rolf Eiten: Wenn die Abläufe standardisiert sind, können wir das Montagevolumen weiter ausdehnen. Stand heute sind die zunächst anstehenden Montagevolumina noch nicht gefixt. Fest steht, dass wir nicht in Seriengrößen, sondern auftragsbezogen fertigen. Die Montagestraße wird daher auf die Montage nach Losgröße 1 ausgerichtet. Geplant ist jedoch, dass wir unsere Bedarfe für unsere Märkte selbst montieren. Inwiefern wirklicher Sonderbau stattfinden kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht absehbar.
■ Werden neue Arbeitsplätze für die CKD-Fertigung geschaffen?
Rolf Eiten: Ja. Höchste Priorität hat für uns jedoch in jeder Hinsicht Wachstum mit Augenmaß. Heißt auf die Personalfrage bezogen: Wir müssen als verantwortlich handelnder Arbeitgeber langfristig sichere Arbeitsplätze schaffen. Was ohnehin der Unternehmensphilosophie der weltweiten CLARK Gemeinschaft entspricht. Wir handeln und denken nicht in Quartalszahlen, sondern sind an langfristigen Mitarbeiter-, Händler- und Endkundenbeziehungen interessiert. Diese Leitlinie verfolgt unsere Muttergesellschaft, der südkoreanische Mischkonzern Young An, schon seit der CLARK Übernahme im Jahre 2003.
CLARK GESCHÄFTSJAHR 2013/2014
■ Die Flurförderzeugbranche klagte 2013 weltweit über eine allenfalls verhaltene Konjunkturentwicklung, teils sinkende Nachfrage, Margendruck und volatile Einkaufsbedingungen – wie ist es um CLARK bestellt?
Rolf Eiten: Wir haben eine stabile Situation vorzuweisen und können die gestellten Aufgaben und die dafür nötigen Aufwendungen aus eigener Kraft bewältigen. Allerdings haben wir unser Umsatzziel 2013 in absoluten Zahlen nicht erreicht. Ebenso haben wir die hohen Erwartungen an den Auftragseingang für 2013 nicht ganz erfüllen können, wenngleich 2013 kein schlechtes Jahr war. Auch im globalen CLARK Verbund haben wir 2013 ein leichtes Umsatzplus verzeichnen können.
■ Wo verorten Sie schwierige Umfeldbedingungen?
Rolf Eiten: Zum Beispiel entwickelten sich die Umsätze in Afrika leicht rückläufig, was wir insbesondere auf die Unruhen in Nordafrika zurückführen. Problematisch gestaltete sich auch die Marktsituation in Südeuropa, wobei wir speziell in Spanien und Italien bereits seit Ende des Jahres 2013 eine Verbesserung der Lage verzeichnen.
■ Wie bewerten Sie die Situation im Ersatzteilgeschäft?
Rolf Eiten: Die Umsätze im Bereich Ersatzteile haben sich stabil entwickelt. Unsere Händler nutzen insbesondere die im Bereich der Fremdfabrikate geschaffenen zusätzlichen Teileverfügbarkeiten über das CLARK TOTALIFT Programm. Hier konnte die Teileverfügbarkeit in 2013 um fast 100 Prozent gesteigert werden.
■ Forecast 2014: Was stimmt Sie zuversichtlich im Hinblick aufs laufende Geschäftsjahr?
Rolf Eiten: Für 2014 sind nach Einschätzung der Weltbank in Europa Zuwächse von durchschnittlich 2,2 Prozent zu erwarten. Unsere südeuropäischen Vertriebsnetze berichten wie gesagt jetzt schon von einer spürbaren Belebung im Tagesgeschäft. Insgesamt streben wir ein Umsatzwachstum im bestenfalls zweistelligen Prozentbereich an.
CLARK ALS PARTNER VON HÄNDLERN UND ENDKUNDEN
■ Was ist das „Main Event“ für Händler und Kunden im Jahr 2014?
Rolf Eiten: Sicherlich unsere Teilnahme an der CeMAT im Mai in Hannover in Halle 026 – Stand K08. Mit neuem, wertigem Standkonzept und der Präsentation aller CLARK Geräte sind wir bestens gerüstet.
■ Nutzen Sie die CeMAT auch zur Kontaktaufnahme mit potenziellen neuen Händlern?
Rolf Eiten: Warum nicht? Auch wenn es bei der Entwicklung unseres Händlernetzwerkes neben der nominalen Gebietsabdeckung vorrangig auch um die Qualifizierung der Händler durch Trainingsmaßnahmen und umfänglichen Support geht. Insbesondere haben wir das Training für Verkäufer und Servicetechniker ausgeweitet. Neue Trainings wie z. B. die „Sachkundigen Prüfung für Treibgasanlagen“ und die „Jährlichen Sicherheitsüberprüfung nach FEM 4.004“ verbessern das Profil unserer Service-Techniker nachhaltig und erschließen unseren Händlern zusätzliches Geschäft unter Einhaltung hoher Sicherheitsstandards.
■ Welche Märkte will CLARK noch erschließen, wo soll das Händlernetz der Vertriebsregionen Europa, Middle East und Afrika noch erweitert bzw. verdichtet werden?
Rolf Eiten: In den folgenden Jahren werden wir uns weiter bemühen, die Anzahl der breiter aufgestellten Händlerorganisationen zu erhöhen. Angesichts turbulenter Umfeldbedingungen auch und gerade für einige Marktbegleiter werden wir natürlich sehr wohl Ausschau danach halten, wo denn noch Händlerpotenziale durch uns erschlossen werden können bzw. wo sich neue, interessante Partner auf uns zubewegen.
ÜBER CLARK MATERIAL HANDLING COMPANY
Seit der Erfindung des Gabelstaplers im Jahr 1917 durch Eugene Clark zählt CLARK zu den weltweiten Branchenführern der Flurförderzeugindustrie. Inzwischen hat das durch mehrere Hundert Händler in 90 Nationen vertretene Unternehmen über eine Million Gabelstapler gebaut. CLARK ist seit 2003 Teil der südkoreanischen Young An Group und liefert ein komplettes Sortiment von Gabelstaplern mit elektro- oder verbrennungsmotorischen Antrieben, Schmalgangstaplern, Lagertechnik sowie Lasten- und Personentransportfahrzeugen. Vier Headquarter rund um den Globus leiten das operative CLARK Geschäft. Die CLARK Europe GmbH betreut vom Stammsitz Duisburg aus die Regionen Europa, Middle East und Afrika mit 170 CLARK Händlern in 58 Staaten.