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Pilotprojekt Erdgasstapler bei der Volkswagen AG mit erstaunlichen Ergebnissen
Der ökologische und ökonomische Betrieb von Staplerflotten gewinnt in Zeiten steigender Energiepreise eine besondere Bedeutung. Erdgas kann hier durchaus als Energieträger der Zukunft punkten: Es ist preiswert, sauber, umweltfreundlich und in großen Mengen verfügbar. Gründe genug für Volkswagen in Wolfsburg, einen Erdgasstapler unter die Lupe zu nehmen. Zwei Monate war ein Linde 39X mit Erdgasantrieb im Einsatz - die Ergebnisse des Pilotprojekts lassen aufhorchen.
Rund 2100 Flurförderzeuge und etwa 8 000 Anhänger sind bei Deutschlands größtem Autobauer, der Volkswagen AG, im Werk Wolfsburg im Einsatz. Diese Flottenstärke verlangt nach einem konsequenten Management, das Einsparpotenziale schnell erkennt und umsetzt. Kein Wunder, dass man sich bei VW für alternative Antriebskonzepte in Sachen Flurförderzeuge interessiert und deren Vorteile rechtzeitig ausloten will. Dazu Dipl.-Ing. Hartmut Wand, Logistikstratege bei VW Wolfsburg: „Bei den Vorteilen, die Erdgas als Antriebsquelle bietet, wollten wir in einem ersten Pilotprojekt testen, wie sich Erdgasstapler im täglichen Einsatz bewähren und ob wir gegebenenfalls einen Teil unserer Elektrostapler durch Erdgasstapler ersetzen könnten:'
Vor dem Einsatz kommt das Tanken
Um den Piloteinsatz auf dem Werksgelände des Autobauers zu ermöglichen, mussten zunächst die Grundvoraussetzungen geschaffen werden. Im Falle Erdgasstapler ist das die Erdgastankstelle, denn vor dem Fahren kommt bekanntlich das Tanken. Bei VW verfügte man nicht in jedem Bereich über eine geeignete Tankstelle, doch der Technologiekonzern Linde konnte hier Abhilfe schaffen, wie Dipl.-Ing. Harald Wozniak, Leiter Produktmanagement bei Linde Material Handling mit weltweiter Verantwortung erklärt: „Wir sind in der Lage, unseren Kunden Fahrzeuge und Tankstelle im Paket anbieten zu können. Hier profitieren wir vom Know-how unseres Linde-Geschäftsbereichs Technische Gase, so dass wir bereits seit einigen Jahren schlüsselfertige Erdgastankstellen im Programm haben. Eine solche Tankstelle haben wir VW für die Testdauer zur Verfügung gestellt, um die Voraussetzungen für den Piloteinsatz zu schaffen. Ganz uneigennützig geschah dies nicht, denn erstens sind wir an den Erfahrungen von VW interessiert und zweitens sind wir von der Performance unserer Erdgasstapler überzeugt, sodass wir auf ein positives Feedback hofften“. Wie einfach die Inbetriebnahme der Erdgastankstelle auf dem Werksgelände vonstatten ging, überraschte selbst VW-Logistiker Wand: „Das Aufstellen und der Anschluss der Tankstelle geht wahrlich schnell. Gas- und elektroseitig haben wir die Anlage an unser bestehendes Werksnetz angeschlossen. Das Erdgas für die Tankstelle wird aus unserem vorhandenen Netz entnommen. Ein Vorteil für uns, denn eine kapitalintensive und vorausschauende Bevorratung entfällt“.
Bevor das Erdgas als Kraftstoff für Stapler dient, ist zunächst eine Aufbereitung erforderlich. Danach liegt der Wassergehalt unter 10 ppm (parts per million). Außerdem findet eine Schmierstoffimprägnierung statt. Des Weiteren wird der Kraftstoff gefiltert und in zwei Stufen auf rd. 300 bar verdichtet. In dieser Form steht das Erdgas in Hochdruck-Gasspeichern mit 6001 Volumen bereit. Die Tankstelle lässt sich je nach zu erwartendem Bedarf mit einem oder mehreren Hochdruck-Gasspeichern ausrüsten.
Symbiose eingegangen
Für den Testeinsatz wählte man einen Linde-Erdgasstapler der Baureihe 392 mit 2,5 t Tragfähigkeit, der von einem Vierzylinder-Ottomotor mit 2l Hubraum angetrieben wird. Das Großserienaggregat von VW wurde von Linde Material Handling geringfügig modifiziert und für den Erdgasbetrieb umgerüstet. „Die Umrüstung der VW-Motore ist einfach und kostengünstig zu realisieren. Mit diesem Motor verfügen unsere Stapler über einen Großserien-Vierzylinder, der seine Zuverlässigkeit hunderttausendfach unter Beweis gestellt hat. Das heißt, unser Erdgasstapler basiert auf einem praxiserprobten Stapler und einer der besten verfügbaren Antriebsquellen. Ein Nischenprodukt mit echten Highperformance-Genen und der Zuverlässigkeit der Großserie“, so Wozniak.
Seinen Testeinsatz über zwei Monate absolvierte der Stapler im Zweischichtbetrieb mit gemischtem Fahrbetrieb in der Halle und auf dem Freigelände. Zu seinen vorrangigen Aufgaben zählten der Transport sowie das Ein- und Auslagern von Behältern mit Fertigteilen aus einem VW-Montagewerk ebenso wie die Lkw-Verladung.
Den mit Spannung erwarteten Vergleich zu den derzeit in der geschlossenen Halle eingesetzten Elektrostaplern bringt Logistik-Fachmann Wand auf den Punkt: „Die Erdgasstapler sind durch den Einsatz von Verbrennungsmotoren leistungsfähiger als Elektroantriebe, ihre Performance liegt auf dem Niveau von Dieselstaplern. Außerdem entfallen die beim E-Stapler notwendigen Batteriewechsel, die selbst mit viel Routine circa zehn Minuten in Anspruch nehmen. Unsere Befürchtung hinsichtlich einer möglichen Geruchsbelästigung beim Erdgasbetrieb hat sich nach kurzer Zeit zerschlagen, die Stapler setzen keinerlei Duftmarken. Bereits der erste Piloteinsatz ließ erkennen, dass wir durch den konsequenten Einsatz von leistungsfähigen Erdgasstaplern die Fahrzeuganzahl unserer Staplerflotte würden reduzieren können“.
Gesetzlich vorgeschriebene Grenzwerte unterschritten
Auch in puncto Abgasemissionen und Betrieb innerhalb geschlossener Hallen gab es an dem Linde-Erdgasstapler nichts auszusetzen - im Gegenteil: Ersten Messungen zufolge werden die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte bei weitem unterschritten. Wenn die Fahrzeuge richtig eingestellt und gewartet sind, liegen die Abgaswerte von Kohlenmonoxid und Kohlendioxid auf einem extrem niedrigen Niveau, das messtechnisch kaum nachweisbar ist, so die Erfahrungen bei dem Autobauer. Darüber hinaus ist der Service- und Wartungsaufwand des Erdgasstaplers im Gegensatz zum Dieselstapler mit Rußpartikelfilter, der regelmäßig ausgebrannt werden muss, niedrig.
In einem weiteren wichtigen Kriterium, der Reichweite der Fahrzeuge mit einer Tankfüllung, lieferte der Linde 392 ebenfalls vorzeigbare Ergebnisse. Unter den moderaten Einsatzbedingungen in diesem VW-Betriebsbereich arbeitete der Stapler eine komplette Schicht ohne nachzutanken. In den direkten Produktionsbereichen, in denen härtere Einsatzbedingungen herrschen, ist von einer Einsatzdauer pro Tankfüllung von rund fünf Stunden auszugehen. Die Betankung des Fahrzeugs erwies sich im Test als unproblematisch. Getankt wird mit einem Füllschlauch, der über eine Schnellkupplung an den Stapler angedockt wird. Der Tankvorgang geht schneller vonstatten als beim Dieselstapler. Zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen ermöglichen einen zuverlässigen Tankstellenbetrieb.
Weiterer Einsatz nicht ausgeschlossen
Der Betriebskostenvergleich zwischen Elektro- und Erdgasstapler ist bei VW noch nicht endgültig abgeschlossen. Wand zieht eine vorläufige Bilanz: „Die Energiekosten sind unter unseren speziellen Einkaufsbedingungen für Strom und Erdgas für beide Fahrzeugtypen in etwa auf gleichem Niveau. Zu einem kompletten Betriebskostenvergleich können wir zum derzeitigen Stand aber noch keine verlässlichen Angaben machen, dafür liefert der Piloteinsatz eines einzigen Fahrzeugs über eine begrenzte Zeit noch nicht genügend Informationen“.
Alles in allem betrachten Volkswagen und Linde den Piloteinsatz des Erdgasstaplers als Chance für die Zukunft. „Das Fahrzeug hat unsere Erwartungen voll und ganz erfüllt. Der auf Erdgasbetrieb umgerüstete VW-Motor harmoniert perfekt mit dem Stapler und schafft die Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen Betrieb, aufgrund der umweltfreundlichen Antriebsenergie eben auch in geschlossenen Hallen. Damit steht fest, dass uns das Thema Erdgasstapler in Zukunft weiter beschäftigen wird', so das Fazit von Wand.
Quelle: f+h 1-2/2006
Bild 3: Tankanschluss