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Der Umsatz deutscher Intralogistik-Anbieter ist 2008 gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent von 17,8 auf 19,4 Milliarden Euro gestiegen. „2008 war damit ein sehr gutes Jahr für die deutsche Intralogistik-Branche“, sagte Christoph Hahn-Woernle, Sprecher des Forum Intralogistik auf der Jahrespressekonferenz am in Frankfurt.
Dem entsprechend hat sich auch die Zahl der bei den Intralogistik-Anbietern beschäftigten Mitarbeiter erhöht. 2008 arbeiteten mit mehr als 100.000 etwa 5,5 Prozent mehr Menschen in der Intralogistik-Branche als 2007 (95.000).
2009: Branche rechnet mit Umsatzrückgang von acht Prozent
Allerdings gestaltet sich die Umsatzprognose für das laufende Jahr 2009 nicht mehr so positiv. Der VDMA geht von einem Umsatzrückgang von acht Prozent auf 17,9 Milliarden Euro aus. „Wenn wir die Auftragseingangszahlen der letzten drei Monate von 2008 anschauen, erscheint diese Prognose noch optimistisch', machte Hahn-Woernle deutlich. Obwohl man sich damit immer noch auf dem vergleichsweise hohen Niveau von 2007 bewege, warnte Hahn-Woernle vor zu großen Erwartungen: „In der Zwischenzeit haben alle Unternehmen unserer mittelständisch geprägten Branche ihre Personal- und Produktionskapazitäten dem hohen Nachfrageniveau angepasst, und das erfordert einen entsprechend hohen Auftragseingang.
Die Intralogistik-Branche ist in den vergangenen fünf Jahren um durchschnittlich zehn Prozent pro Jahr gewachsen. „Dass es hier nach einer der größten und am längsten anhaltenden Boom-Phasen zu einem Abbruch kommt, ist für alle schmerzhaft, darf uns aber nicht verwundern', sagte der viastore-Chef Hahn-Woernle. Er appellierte an alle Unternehmensvertreter, sich gerade in diesen Zeiten ihrer Verantwortung gegenüber den Auszubildenden bewusst zu sein. Nach seiner Einschätzung wäre es kontraproduktiv, junge Menschen zu qualifizieren, um sie dann freizusetzen. „Die Ausbildung junger Menschen ist kein Luxus, den wir uns in guten Zeiten leisten. Die jungen Leute, die wir jetzt in die Ausbildung nehmen, werden zu dem Zeitpunkt qualifiziert sein, wenn die Konjunktur wider anspringen könnte', erklärte er.
USA wichtigster Exportmarkt für deutsche Intralogistik-Produkte
Nach wie vor geht etwa die Hälfte der deutschen Intralogistik-Produktion in den Export. Wichtigstes Abnehmerland sind die USA mit einem Volumen von 1,12 Milliarden Euro (+8 %). Deutlich zugelegt haben Russland (+52 %) und China (+40 %). „Wie sich diese Märkte, insbesondere Russland, jedoch in Zeiten einer Kreditklemme weiterentwickeln, ist mit großer Vorsicht zu beobachten', mahnte Hahn-Woernle. Bei den Abnehmer-Regionen ist die EU weiterhin der Hauptkunde deutscher Intralogistik-Hersteller und hat 2008 um acht Prozent gegenüber 2007 zugelegt. Die Exporte in die europäischen Nicht-EU-Staaten sind im gleichen Zeitraum um fast den gleichen Prozentsatz zurückgegangen - allerdings auf einem deutlich geringeren Absolutwert. Ebenso scheint der Boom im Nahen und Mittleren Osten abzuebben bzw. eine Pause einzulegen.
Innovative Produkte und Dienstleistungen entwickeln – Leistungsfähigkeit des Standortes Deutschland stärken!
Nach Einschätzung des Branchen-Sprechers liegen in Forschung, Entwicklung und in den Innovationen die Chancen, aus dieser Krise gestärkt hervorzugehen. „Die Lieferung der Lieferfähigkeit und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden sind die wesentlichen Aufgaben der Intralogistik', hob Hahn-Woernle hervor.
„In schwierigen Zeiten eines globalen wirtschaftlichen Umbruchs steht unsere deutsche Wirtschaft vor gewaltigen Herausforderungen', meinte Wolfgang Albrecht, Vorsitzender des Vorstandes der Forschungsgemeinschaft IFL und Mitglied des Lenkungskreises des Forum Intralogistik, anlässlich der Jahrespressekonferenz des Forum Intralogistik.
Er fügte hinzu, dass einerseits besonders gegenüber der wirtschaftlichen Entwicklung in Abhängigkeit stehende Intralogistik-Hersteller durch firmeninterne Prozessoptimierungen diese von Unsicherheit geprägte Weltwirtschaft meistern müssen. Andererseits müssen sie zukunftsorientierte Produkt- sowie Prozess-Neuheiten für ihre Kunden entwickeln damit auch sie kosteneffizient und konkurrenzfähig diese Umbruchphase meistern können.
www.vdma.org
Bilder: VDMA