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Das VDMA Forum Intralogistik hat auf seiner Jahrespressekonferenz, die anlässlich der bevorstehenden CeMAT dieses Mal in Hannover stattfand, die Branchen-Zahlen für 2010 und Prognosen für 2011 präsentiert. Danach wird für die deutsche Intralogistikbranche ein Umsatzzuwachs von neun Prozent erwartet, wie Christoph Hahn-Woernle, Sprecher des Forums erklärte. „2010 hat der Auftragseingang in der Intralogistikbranche deutlich zugelegt. Konkret erwartet die deutsche Intralogistik 2011 einen Branchenumsatz von mehr als 16 Milliarden Euro“, sagte er.
Im vergangenen Jahr ist der Umsatz der deutschen Intralogistikbranche gegenüber 2009 um 9 Prozent zurückgegangen, nachdem er 2009 im Vergleich zum Spitzenjahr 2008 um 24 Prozent eingebrochen war. „Damit ist 2010 der Rückgang deutlich geringer ausgefallen, als wir vor einem Jahr noch befürchten mussten, so Hahn-Woernle weiter. Die Prognose lag damals bei minus 17 Prozent.
Beschäftigtenzahlen stabil geblieben
Trotz des Rückgangs der Umsätze in den Jahren 2009 und 2010 sei die Zahl der Mitarbeiter nahezu konstant geblieben. Dafür gebe es gute Gründe, betonte Hahn-Woernle. „Wir hatten mit den flexiblen Arbeitszeitkonten, der Kurzarbeit und der Flexibilität durch die Zeitarbeit Instrumente an der Hand, die es uns ermöglicht haben, diese Krise stark abzufedern.“ An diesen Instrumenten dürfe nicht gerüttelt werden, vor allem nicht an der Zeitarbeit. „Sonst verlieren wir einen wichtigen Wettbewerbsvorsprung, um den uns viele Länder beneiden.“
China mittlerweile wichtigster Absatzmarkt für Deutschland
China wurde 2010 zum wichtigsten Abnehmerland für deutsche Intralogistikprodukte. Deutsche Unternehmen exportierten Produkte und Systeme im Wert von 946 Millionen Euro nach China und damit 43 Prozent mehr als 2009.
China liegt somit zum ersten Mal auf Platz eins des Absatzmarktes deutscher Intralogistik-Erzeugnisse; 2009 lag es noch auf Platz drei nach den USA (2010: 702 Mio. Euro) und Frankreich (2010: 658 Mio. Euro).
Höchste Zuwächse beim Export in die BRIC-Staaten
Die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) wiesen 2010 die höchsten Export-Zuwachsraten unter den wichtigsten deutschen Kunden von Intralogistik-Produkten auf. Bemerkenswert ist dabei der Zuwachs der deutschen Intralogistik-Ausfuhren nach Brasilien, der gegenüber 2009 um 133 Prozent auf 414 Millionen Euro gesteigert wurde. Exporte deutscher Intralogistik nach Russland haben um 39 Prozent zugelegt, nach Indien um 31 Prozent. In diesen Zahlen nicht berücksichtigt sei die Wertschöpfung deutscher Intralogistikunternehmen vor Ort, sagte Hahn-Woernle. „Die deutsche Intralogistik ist weltweit führend.“
Intralogistik vor Paradigmenwechsel
Die Intralogistik stehe wie die gesamte Investitionsgüterindustrie vor einem Paradigmenwechsel, erklärte Hahn-Woernle. Gefordert seien ökologische und ökonomische Effizienz sowie Lösungen, die es beispielsweise auch älteren Mitarbeitern ermöglichen, gesundheitsschonend zu arbeiten. „Wenn man sich unsere Bemühungen im Bereich Green Logistics anschaut, hat sich unsere Branche vom Betroffenen zum Problemlöser gewandelt“, betonte Hahn-Woernle und wies auf die neue VDMA-Nachhaltigkeits-Kampagne „Blue Competence“ hin. Sie beinhalte technische Lösungen der Intralogistik, „die mit geringerem Energieeinsatz größere Leistungen erreichen, die helfen, Verpackungsmüll zu reduzieren und die es ermöglichen, Arbeitsplätze humaner zu gestalten und physische Arbeitsbelastungen zu reduzieren.“
www.vdma.org
Bild: VDMA