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Das Hightech-Thema Cloud Computing ist aktueller denn je, und seit einiger Zeit findet das neue IT-Modell auch Einzug in die Logistik. Offen ist dabei, wie Logistiker das Thema einschätzen und in welchem Umfang Cloud-Computing-Dienstleistungen für Planungs- und Logistikaufgaben bereits in den Unternehmen eingesetzt werden. Diesen Fragen ist das Aachener Optimierungshaus INFORM jetzt im Rahmen einer Online-Umfrage nachgegangen und kam zu überraschenden Ergebnissen.
Cloud Computing bedeutet Software direkt über das Internet zu beziehen und zu nutzen. Laut einer aktuellen Umfrage des Branchenverbands BITKOM soll der Umsatz mit Cloud-Services in Deutschland bis 2015 auf rund 13 Milliarden Euro steigen - mehr als dreimal so viel wie heute. Das IT-Nutzungsmodell aus der Wolke verspricht dabei viele Vorzüge: Vor allem die geringen finanziellen Investitionen und die Entlastung von IT-Ressourcen machen die Cloud für Unternehmen attraktiv. So könne sich mit 68,3 Prozent die Mehrheit aller Befragten der kürzlich durchgeführten Trendumfrage vorstellen, Cloud Computing für Logistikaufgaben einzusetzen. Dazu im Widerspruch stehe jedoch, dass davon bisher lediglich 12,7 Prozent den Schritt in die Wolke gewagt haben und tatsächlich Anwendungen aus der Cloud beziehen.
Sicherheitsbedenken hemmen Cloud-Computing-Einsatz
Als Gründe dafür geben 29,5 Prozent eine mangelnde Vertrautheit mit der Thematik an. Fast die Hälfte aller Umfrage-Teilnehmer hätten hauptsächlich Sicherheitsbedenken. Dabei wird deutlich, dass bei Logistik-IT-Services in der Cloud noch erheblicher Aufklärungsbedarf besteht. Gerade in Sachen Datensicherheit sehen Unternehmen große Risiken. Bei den Verantwortlichen bestehe oft eine gefühlte Unsicherheit, die aber rational nicht bestätigt werden kann. So könne Inform etwa für seine Produkte gewährleisten, dass die Datenübertragung an spezielle Sicherheitsprotokolle geknüpft sei und eigene IT-Experten in regelmäßigen Abständen Hacker-Angriffe simulieren, um potenzielle Sicherheitslücken aufzuspüren und zu beseitigen. Darüber hinaus träfen Cloud-Rechenzentren wie etwa von Microsoft sehr hohe Sicherheitsvorkehrungen, die sich kleinere Unternehmen oft gar nicht leisten können und die für große Konzerne einen gigantischen Aufwand darstellen würden,, erklärt Ludger Schuh, Leiter des Geschäftsbereichs Inventory & Supply Chain bei Inform.
Mittelstand erkennt Pluspunkte für die Logistik - Hauptvorteil Flexibilität
Dennoch könnten vor allem mittelständische Unternehmen konkrete Vorteile von Cloud Computing für ihre Supply-Chain-Prozesse identifizieren: Laut Umfrage wären die Teilnehmer zu mehr als zwei Dritteln für Firmen zwischen 10 und 1.000 Mitarbeitern tätig gewesen. Positiv bewertet hätten diese den Angaben zufolge vor allem die höhere Flexibilität, die mithilfe von Cloud Computing erreicht werden kann. Denn: In Zeiten globalisierter Märkte fordern immer mehr Unternehmen eine Web-Anwendung, um ihre weltweiten Standorte mit in den Planungsprozess einbinden zu können. Eine zentrale Planung verbessere deren Qualität, weil alle partizipieren können - unabhängig von Ort und Zeit. Durch Cloud Computing könnten die Supply-Chain-Prozessbeteiligten weltweit auf aktuelle Daten und Software zugreifen. 38,3 Prozent der Befragten sähen darin den Hauptvorteil von Cloud-Computing-Services für die Logistik. Weitere 25 Prozent hätten die Senkung der Betriebskosten geschätzt. Für 18,3 Prozent wäre die höhere Geschwindigkeit bei der Umsetzung von Geschäftsprozessen ein entscheidender Vorteil.
45 Prozent der Befragten, die bereits Cloud-Services in der Logistik nutzen, sehen den Umfrageergebnissen zufolge die Absatzplanung sowie den Bereich Lagerverwaltung/-optimierung und die Inventur als sinnvolle Einsatzfelder an. Viele Kunden des Initiators dieser Umfrage, die dessen Stichprobeninventur in der Cloud bereits nutzen, zählen interessanterweise zum eher konservativ geprägten Mittelstand. Dies sei ein sicheres Zeichen dafür, dass in Bezug auf IT-Services aus der Wolke ein Umdenken stattfindet. Trotz Sicherheitsbedenken überzeugten zunehmend Vorteile wie beispielsweise das zeit- und ortsunabhängige Arbeiten. Deshalb werde im Cloud Computing nicht nur einen Trend, sondern eine zukunftsweisende Technologie, die Prozesse optimiere und sich für Unternehmen finanziell rechne. Im Bereich der webbasierten Absatzplanung summieren sich zum Beispiel die Einsparungen gegenüber einer festen Installation vor Ort schnell auf einen fünfstelligen Betrag, wie es heißt.
Auf die abschließende Frage, welche Cloud-Logistik-Lösung sich die Befragten wünschen würden, erhielt INFORM zum Teil überraschende Antworten: So könne sich manch ein Logistiker die Anbieter- und Auftraggeber-Kommunikation, das Lieferanten-Controlling oder das Supply Chain Event Management zukünftig auch in der Wolke vorstellen.
www.inform-software.de
Grafiken: Inform