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Längst haben Roboter, Fahrerlose Transportfahrzeuge und intelligente Regale Einzug in Forschung und Industrie gehalten. Doch in welcher Form werden Mensch und Technik künftig zusammenarbeiten? Um dieses Terrain zu erschließen, haben das Fraunhofer IML und die Technische Universität Dortmund das „Innovationslabor Hybride Dienstleistungen in der Logistik“ ins Leben gerufen. Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, hat sich am 10. Juli 2018 ein umfassendes Bild von den bisherigen Forschungsaktivitäten des Innovationslabors gemacht und die beiden Versuchshallen in feierlichem Rahmen offiziell für eröffnet erklärt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Vorhaben über eine Laufzeit von drei Jahren mit insgesamt 10 Millionen Euro.
Das Innovationslabor ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt, in dem intelligente Technologien für die Social Networked Industry erforscht, mit betriebswirtschaftlichen sowie arbeits- und sozialwissenschaftlichen Anforderungen verknüpft und zu hybriden Dienstleistungen ausgestaltet werden. Die zentrale wissenschaftliche Frage, die dabei im Vordergrund steht: Wie lassen sich die ureigenen Fähigkeiten von Menschen, wie Intelligenz, Kreativität oder Motorik, bestmöglich mit den Fähigkeiten technischer Assistenzsysteme vereinen? In den beiden hochmodern ausgestatteten Hallen – einem Forschungs- und einem Anwendungszentrum – testen und veranschaulichen die Forscher die Entwicklungen der Mensch-Technik-Interaktion. Unternehmen erhalten dabei die Möglichkeit, die Versuchsanordnungen für eigene Entwicklungen zu nutzen.
Im Forschungszentrum unterstützen neueste Hightech-Technologien die Wissenschaftler dabei, die Mensch-Technik-Interaktion neu zu definieren. Dazu zählen vor allem das europaweit größte Motion-Capturing-System und ein Laserprojektionssystem, mit denen sich Prozesse in Echtzeit erfassen, analysieren und simulieren lassen. Hinzu kommen unter anderem autonome Transportroboter und autonome Transportdrohnen, die sich im Schwarm selbst organisieren. Zukünftig werden diese Systeme noch von einem intelligenten Fußboden ergänzt, den die beteiligten Wissenschaftler durch ein in den Boden eingelassenes drahtloses Sensornetzwerk zum Leben erwecken. »Die Universität stärkt mit dieser einzigartigen Forschungsinfrastruktur ihren Profilbereich Material, Produktionstechnologie und Logistik. Hier gestalten wir Zukunftsperspektiven für die Industrie 4.0«, sagt Prof. Ursula Gather, Rektorin der TU Dortmund.
Parallel zum Forschungszentrum können sich Unternehmen im Anwendungszentrum ein praxis-reales Bild von neuen Methoden und Technologien machen. In der Modellumgebung ist der in einem produzierenden Unternehmen typischerweise vorzufindende Materialfluss abgebildet. Dazu haben die Wissenschaftler Anwendungsfälle, sogenannte Showcases, in fünf Bereichen entwickelt: Handel, Produktionslogistik, Transport, Instandhaltung und Virtual Training. Der Showcase »Handel« demonstriert beispielsweise die komplette Wertschöpfungskette – vom Kommissionieren bis zum Warenausgang. Auf diese Weise können Unternehmen den Einsatz neuer Technologien vor Ort im betrieblichen Kontext »live« erleben.
Mit dem »Innovationslabor Hybride Dienstleistungen in der Logistik« haben sich das Fraunhofer IML und die TU Dortmund zum Ziel gesetzt, neue Technologien für die Industrie 4.0 zu entwickeln – mit besonderem Fokus auf die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Vorhaben über eine Laufzeit von drei Jahren mit insgesamt 10 Millionen Euro. Durch gezielte Transferprojekte von Wissenschaft und Wirtschaft soll der Weg in den Markt für Unternehmen kürzer werden, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Das soll die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen erhöhen und die Arbeitsplätze am Standort Deutschland sichern.
Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML
www.iml.fraunhofer.de
Bildquelle: Fraunhofer IML
Personen im Bild v.l.n.r: Prof. Dr. Michael ten Hompel, Arkadius Schier, Prof. Dr. Georg Rosenfeld, Jan Sören Emmerich,
Anja Karliczek, Prof. Dr. Uwe Clausen